Jesuitenkirche St. Michael mit Kloster
Fassadenrestaurierung und Instandsetzung des Daches, München

Bauherr: Staatliches Bauamt München 1
Leistungsphasen 5 -9 der HOAI
November 2018 bis September 2024
Team: Dietmar Stenger, Brigitte Albrecht Singhof, Oliver Bathke-Siegel, Walter Landherr

Die Jesuitenkirche St. Michael ist ein kunsthistorisch und stadtgeschichtlich bedeutendes Kirchenbauwerk der Renaissance und als Baudenkmal eingetragen in die Denkmalliste der Stadt München.


Seit Ende 2018 wurden die West-, Ost- und Nordfassade, sowie der Dachstuhl der Kirche und die Fassaden der Wohnhäuser der Jesuiten instandgesetzt.

Aufgrund des hohen kunsthistorischen Wertes des Objekts erfolgten die Arbeiten in enger Zusammenarbeit mit Restauratoren und Fachfirmen aus dem Bereich Denkmalschutz, auf Grundlage von Sachstandsberichten, Gutachten und Beprobungen es historischen Bestandes.

Nach Gerüststellung wurden mit vollflächigen Kartierungen erhaltenswerte Putzschichten und Schadstellen festgestellt. Je nach Schadensbild wurden Teilflächen unterschiedlich ergänzt. Architektonische Elemente, wie Gesimse, aus Tuffstein oder Nagelfluh, erhielten einen Schlämmüberzug.

Das einheitliche Gesamterscheinungsbild der Anlage wurde mit einem komplett mineralischen Schichtaufbau aus Putz- und Farbbeschichtung wiederhergestellt.

Die Farbgebung wurde der historischen Erstfassung der damals mit Kalkschlämme versehenen Kirche nachempfunden. Die Gliederung sollte mit einer leicht dunkleren Absetzung der Rücklagen spürbar gemacht werden.

Die historischen Kupferverblechungen waren insgesamt in gutem Zustand. So konnten die historischen Schneckenverblechungen am Chor aus dem 16. Jh. erhalten werden und wurden lediglich mit alten Handwerkstechniken nachbefestigt.

Die großen Metallfenster des Hauptschiffs wurden überarbeitet und die ursprüngliche Glasteilung der Metallfenster des Chores wiederhergestellt. Die Chorfenster auf der Ostseite erhielten Sonnenschutzglas zum Schutz des wertvollen Hochaltars.

Es folgten die Wohnhäuser der Jesuiten, das Priesterhaus an der Ettstraße und das Wohnhaus an der Maxburgstraße. Als letzter Schritt wurde das Ziegelmauerwerk des Turmes und der stark abgewitterte Nagelfluhsockel des Turmes aufwändig restauratorisch instandgesetzt.

Die Arbeiten wurden von November 2018 bis August 2024 durchgeführt.


Fotos:
Henning Köpke
Landherr Architekten